Investments in Umwelt, Soziales und Governance (Environmental, Social & Governance oder ESG auf Englisch) haben sich in letzter Zeit zu einem der grössten Trends im Finanzsektor entwickelt. Diese progressive Bewegung stösst jedoch je länger je mehr auf Kritik. Renommierte Medien wie CNN und Yahoo Finance sprechen zunehmend vom Niedergang von ESG.

Ursprünglich entstand die ESG-Bewegung aus noblen Absichten und einem überzeugenden Versprechen: Investieren, um positive Auswirkungen auf den Planeten zu fördern, auch nachhaltige Investitionen genannt. Seit der Einführung des Konzepts im Jahr 2005 sind zahlreiche Unternehmen auf den Zug aufgesprungen und haben damit begonnen, über ihre Fortschritte in Sachen Nachhaltigkeit zu berichten. Es ist hervorzuheben, dass mehr als 90% der S&P 500-Unternehmen mittlerweile neben ihren Finanzberichten auch ESG-Berichte veröffentlichen, die ihre Bemühungen bezüglich Umwelt, Soziales und Governance detailliert beschreiben.

Bedauerlicherweise haben verschiedene Organisationen und Interessengruppen diesen Trend benutzt, um ihre eigenen Ziele zu verfolgen. Dadurch ist die Praxis des Greenwashings entstanden.

Wie geht es also mit ESG weiter und wie können sich Investoren in dieser verwirrenden Landschaft zurechtfinden? Eine nähere Analyse des ESG-Phänomens sollte darüber Aufschluss geben.

Die Kritik an ESG lässt sich wie folgt kategorisieren:

Die wichtigsten Minuspunkte der ESG-Bewegung

  • 1. Greenwashing

    Wie erwähnt, versuchen manche Unternehmen, „ESG-Bonuspunkte“ zu sammeln – und zwar nicht aufgrund eines aufrichtigen Bestrebens, sondern vielmehr, um ihr Image aufzupolieren und sich Pseudo-Anerkennung zu verschaffen. Eine Harvard-Studie hat gezeigt, dass etwa 72% der Social-Media-Beiträge von Öl- und Gasunternehmen irreführende Greenwashing-Taktiken anwenden, um den Anschein von Umweltbewusstsein zu erwecken, obwohl genau diese Unternehmen zu den grössten Umweltverschmutzern zählen, die zur globalen Erwärmung beitragen.

    Diese suboptimale Realität der ESG-Investments wird auch in einem Bericht der Brown University beschrieben. Darin wird aufgezeigt, wie Energieunternehmen unglaubliche USD 3,6 Milliarden in imagefördernde „grüne“ Werbung investieren.

  • 2. Tatsächliche Innovation rückt in den Hintergrund

    Zwar wurde ESG mit ehrenwerten Zielen vor Augen geschaffen, fördert aber mittlerweile ein falsches Gefühl des Fortschritts. Echte Evolution erfordert, sich auf das Unbekannte, das Ungewohnte einzulassen und sich dabei auch hin und wieder auf unerforschtes Terrain zu begeben, anstatt den ausgetretenen und bequemen Pfaden zu folgen. Was die Welt wirklich braucht, sind mutige Innovatoren, die sich dafür einsetzen, den Klimawandel nicht nur zu reduzieren, sondern ihn umzukehren.

    ESG fördert jedoch genau das Gegenteil. Eine Harvard-Studie von 2023 brachte eine ernüchternde Wahrheit ans Licht: Beim Vergleich eines als „grün“ bezeichneten Fonds mit einem herkömmlichen Investmentfonds machten „grüne“ Aktien lediglich 32% des Fonds aus, während die restlichen 68% identisch mit einem herkömmlichen Fonds waren. Das bedeutet, dass von jedem Franken, den Sie in solche Fonds investieren, mehr als zwei Drittel in Unternehmen fliessen, die auch in Nicht-ESG-Fonds enthalten sein könnten.

  • 3. Mangel an standardisierten Kennzahlen zur Messung der ESG-Performance

    ESG-Faktoren umfassen eine breite Palette qualitativer und quantitativer Indikatoren, welche die Umwelt-, Sozial- und Governance-Performance eines Unternehmens erfassen. Viele dieser Faktoren sind jedoch äusserst schwierig zu messen. Dies kann dazu führen, dass wichtige Informationen, die nicht in das Bewertungsraster passen oder sich nur schwer quantifizieren lassen, verloren gehen.

    Wie lassen sich Mitarbeiterzufriedenheit, Einhaltung der Menschenrechte, soziale Auswirkungen u.ä. präzise erheben? Selbst wenn ein Unternehmen in einem dieser Bereiche Anerkennung geniesst – bedeutet das wirklich ein authentisches Engagement für die nachhaltige Bewegung?

    Der Mangel an standardisierten Kennzahlen macht es schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, die Performance verschiedener Unternehmen und Branchen zu vergleichen und zu bewerten.

Wie sollten sich bewusste Investoren orientieren?

Anleger müssen sowohl ihre Investitionen als auch ihre Einstellung gegenüber bestimmten Unternehmen, die vehement behaupten, sich den ESG-Prinzipien verpflichtet zu haben, überdenken. Grundsätzlich müssen wir alle den Begriff „nachhaltiges Investieren“ verantwortungsbewusster verwenden.

Die aktive Umsetzung dieses Ansatzes wird die ESG-Bewegung verändern und sie auf einen neuen und deutlich wirkungsvolleren Weg führen. Das Nachhaltigkeitslabel sollte ausschliesslich Investitionen vorbehalten sein, deren positive Auswirkungen im realen Leben spürbar sind.

Deshalb sollten Investoren, die wirklich etwas bewirken möchten, bei der Auswahl der Unternehmen eine fundiertere Auswahl treffen. Sie sollten sich auf Unternehmen – ob öffentlich oder privat – konzentrieren, die mit ihren Strategien Probleme direkt beeinflussen und ökologische Schäden rückgängig machen können, anstatt sie nur zu reduzieren. Dies könnten Initiativen wie die Bekämpfung von Schadstoffen, die Umkehr des Klimawandels oder Anregungen an Regierungen zur Einführung noch strengerer Umweltvorschriften sein.

Fazit

Das ESG-Konzept verfolgte ursprünglich einen vielversprechenden Kurs und ein ehrgeiziges Ziel, doch das anhaltende Phänomen des Portfolio-Greenwashings hat viele Investoren abgeschreckt. Dies gefährdet unser kollektives Bewusstsein für die Notwendigkeit, unseren Planeten zu schützen – eine grundlegende Wahrheit, die wir nicht ignorieren können.

Schätzungen von McKinsey & Company zufolge erfordert die Verwirklichung der Netto-Null-Wende für Energie- und Landnutzungssysteme gemäss dem 2050 Ziels des Pariser Abkommens einen erheblichen Anstieg der Investitionen in Sachanlagen. Der Kapitalbedarf wurde ursprünglich auf USD 9,2 Billionen pro Jahr geschätzt und erfordert nun eine erhebliche jährliche Steigerung um USD 3,5 Billionen – ein Betrag, der die Kapazitäten der öffentlichen Märkte bei weitem übersteigt und somit stark von der Finanzierung durch den privaten Sektor abhängig ist.

Wir bei Moonshot tragen einen wesentlichen Teil zu dieser Bewegung bei und sorgen gleichzeitig dafür, dass das Konzept der Nachhaltigkeit nicht verwässert wird. Wir sind davon überzeugt, dass eine bessere und grünere Zukunft in greifbare Nähe rückt, wenn sich jeder von uns auf die richtige Art und Weise an der Nachhaltigkeitsbewegung beteiligt.

In Anlehnung an eine Weisheit von Prof. Dr. Erich Fischer, einem viel zitierten Wissenschaftler und Dozenten an der ETH Zürich: „Nehmen Sie den Klimawandel ernst, aber sehen Sie ihn auch als Chance.“

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