Private Equity ist zugänglicher geworden
Viele Grossinvestoren und versierte Kleinanleger wenden sich auf ihrer Suche nach geringeren und negativen Korrelationen mit traditionellen Vermögenswerten zunehmend alternativen Anlagen zu. Private Equity (PE), aber auch Fremdkapital, Infrastruktur, Immobilien und andere sogenannte alternative Vermögenswerte werden nicht auf einem formellen öffentlichen Markt gehandelt und weisen daher nicht die gleiche Volatilität wie öffentliche Märkte auf und reagieren auch nicht unmittelbar auf jede Marktnachricht.
Im Falle von Private Equity sehen wir, dass die Korrelation nicht sehr überraschende Nuancen aufweist.
Vergleich der Korrelation von US-amerikanischen und
globalen Private-Equity-Fonds mit US-Aktien
Quelle: WP Global Partners
In der obigen Abbildung wird deutlich, dass es je nach Grösse der PE-Fonds und der globalen oder regionalen Ausrichtung auf die USA grosse Unterschiede in der Korrelation zu US-Aktien gibt. Jene PE-“Megafonds”, wie die Tabelle sie betitelt, sind in der Regel Buy-out-Spezialisten. Sie versuchen, börsennotierten Unternehmen einen Mehrwert zu verschaffen, indem sie diese privatisieren und umstrukturieren, bevor sie wieder an die Börse gebracht werden. Die Korrelation zwischen diesen Fonds und ihren börsennotierten Anlagezielen ist unvermeidlich.
Deutlich ermutigender ist hingegen die geringe Korrelation zwischen mittleren und kleineren PE-Fonds und dem Markt. Diese Fonds investieren überwiegend in Start-ups (Venture Capital) oder schnell wachsende Unternehmen und bieten dadurch höhere Renditen als etablierte (und börsennotierte) Unternehmen. Sie sind das, was die meisten Menschen mit Private Equity assoziieren.
Die in der Vergangenheit nur professionellen Anlegern (Pensionssysteme, Stiftungen, Versicherungen, Superreiche usw.) zur Verfügung stehenden PE-Fonds werden durch neue Angebote auch den wohlhabenden Massen von Anlegern (“Mass affluent”) zugänglich gemacht. Abgesehen von Gold gibt es nun also einen weiteren Vermögenswert mit geringer Korrelation.
Dabei könnte man meinen, dass angesichts der gemeinsamen Merkmale von PE und börsennotierten kleineren Unternehmen eine ähnlich geringe Korrelation zwischen diesen Kapitalisierungen und ihren Blue-Chip-Pendants bestehen sollte. Leider ist dies nicht der Fall. Die nächste Abbildung zeigt deutlich, dass r in etwa 40 Jahren nie unter 0,6 gefallen ist und in jüngerer Zeit für Small Caps im Vergleich zum S&P 500 auf weit über 0,9 gestiegen ist, was eine ziemlich starke positive Korrelation darstellt.
Rollierende 1-Jahres-Korrelation von Russell 2000 vs. S&P 500
Quelle: CME Group