Wichtige Einblicke
1. Aussergewöhnlich gute oder schlechte Bedingungen halten nicht ewig an
Investoren brauchen Geduld, aber nur eine gesunde Portion davon. Zu viel Geduld kann allzu schnell in Verlustangst umschlagen. Dauerhaft an einem Wertpapier festzuhalten bedeutet nicht, dass Sie tatsächlich investieren. Ebenso ist die Auswertung von Daten und Finanzberichten, um eine Investitionsentscheidung basierend auf dem Potenzial eines Unternehmens zu treffen, nicht zwangsläufig als Spekulation anzusehen.
2. Vergangene Trends sind Tatsachen. „Zukünftige Trends“ sind nur eine Annahme
Graham warnt davor, Trends überzubewerten. Dieser weit verbreitete Irrglauben kann den Unterschied zwischen Anlegern und Spekulanten ausmachen. Es gibt keine Garantie dafür, dass der Gewinn pro Aktie (auch als EPS oder Earnings per Share bekannt) jedes Jahr um 10% steigt, nur weil dies in den vergangenen Jahren jeweils der Fall war. Tatsächlich wird dieser Trend, je länger er anhält, immer unwahrscheinlicher. Es ist ein ausgewogener Ansatz erforderlich. Bei positiven Trends sollten Analysten konservativ bleiben und sich auf die Erträge verlassen, anstatt auf das zukünftige Potenzial einer Aktie zu setzen. Ebenso wäre es strategisch falsch, von einem anhaltenden Negativtrend auszugehen. Tatsächlich kann es sein, dass ein gesamter Sektor einen Abschwung erlebt, ein bestimmtes Unternehmen aber dennoch die beste Wahl für eine Investition ist.
3. Generell sollten sich Investoren ausführlich mit den Angaben des betreffenden Wertpapiers und den Berichten der Mitbewerber befassen
Verschaffen Sie sich anhand der Daten einen möglichst umfassenden Eindruck von der Lage des Unternehmens, bevor Sie sich für eine Investition entscheiden.
4. Investieren Sie in die Anleihe mit der höchsten Rendite
Graham und Dodd meinen: „Sicherheit hängt von der Fähigkeit des Schuldners ab, seinen Verpflichtungen nachzukommen, und wird ausschliesslich daran gemessen ... Ein hoher Zinssatz ist keine angemessene Entschädigung für die Übernahme eines beträchtlichen Kapitalrisikos.“
Der Wert einer Investition kann im Falle eines Zahlungsausfalls oder der Liquidation eines Unternehmens verloren gehen. Aus diesem Grund raten Graham und Dodd, nur dann in ein Unternehmen zu investieren, wenn es erwiesenermassen über ein solides Geschäftsmodell verfügt. Sie empfehlen den Kauf von nachrangigen ungesicherten Obligationen, weil diese eine höhere Rendite erzielen als die vorrangigen Obligationen des Unternehmens. Stabile Unternehmen sind stets in der Lage, allen ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen und daher empfiehlt es sich für Investoren, in Wertpapiere zu investieren, die ihnen die höchste Rendite einbringen. Informieren Sie sich eingehend über das Unternehmen und analysieren Sie die grundlegenden Fakten anstelle der Emissionsbedingungen der Obligation.
5. Unabhängig davon, wie fantastisch die Aussichten von Aktien sein mögen – orientieren Sie sich in erster Linie an den Daten
Graham und Dodd sagten: „Erträge, die nicht ordnungsgemäss ausgewiesen wurden; eine Bilanz, die eine schwache aktuelle Position aufweist oder eine zu schnell wachsende Verschuldung erkennen lässt; eine nicht ordnungsgemäss gewartete Betriebsanlage; ein neuer Mitbewerber, der gefährlich werden könnte oder ein Unternehmen, das in der Branche an Boden verliert; ein schwächelndes Management oder ein Führungswechsel mit negativen Folgen; ein Grund zur Sorge um die Zukunft der gesamten Branche – jeder dieser oder andere Faktoren könnte aus Sicht eines vorsichtigen Anlegers ausreichen, um eine Investition auszuschliessen.“