Margin Call ist ein Thriller aus dem Jahr 2011, der gleichzeitig als Fallstudie dient, wie Investmentunternehmen auf eine Krise reagieren könnten. Der Film spielt am Vorabend des Beginns der Weltfinanzkrise und schildert die letzte Nacht der guten alten Zeiten an der Wall Street. Das Unternehmen stellt fest, dass sein Portfolio wertlos werden und aufgrund von Spekulationen auf den Hypothekenmärkten zum Zusammenbruch des Unternehmens führen könnte. Infolgedessen treffen sich die Geschäftsführer und Risikoanalysten, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Sollen sie die Wertpapiere behalten und versuchen, den Schaden zu begrenzen oder alles verkaufen, bevor der Markt informiert ist und die Preise fallen?

Der Filmproduzent und Drehbuchautor fand die Inspiration für Margin Call in seiner eigenen Erfahrung mit Immobilieninvestitionen. Dies trug zu einer realistischen Handlung bei, bei der viel auf dem Spiel steht, mit messerscharfem Humor und wertvollen Lektionen für heutige Investoren. Dank seiner Oscar-Nominierung wurde der Film zu einem Wall Street-Kultklassiker.

Wie bei fast jedem guten Buch zum Thema Investieren enthält der Film entscheidende Erkenntnisse darüber, wie sich die Menschen in turbulenten Zeiten verhalten sollten, wovon sie absehen sollten, und worauf sie sich stützen können.

1. Vorsicht vor Notverkäufen

Buy low, sell high ist ein Mantra, dem sich viele Investoren verschrieben haben. Aber günstig zu kaufen, birgt eine Gefahr: Notverkäufe. Man spricht von einem Notverkauf, wenn ein Vermögenswert zu einem so stark reduzierten Preis verkauft wird, dass es schwierig ist, zu widerstehen. In Margin Call erteilte der CEO des fiktiven Unternehmens die Anweisung, die wertlosen Aktien abzustossen, bevor sich ihr tatsächlicher Wert herumspricht.

Dies wirft eine zentrale Frage auf, die sich Investoren stellen sollten, bevor sie in turbulenten Zeiten kaufen: Warum werden die Vermögenswerte überstürzt und zu einem niedrigen Preis verkauft? Unterbewertete Assets sind nur dann einen Kauf wert, wenn das Unternehmen über Wettbewerbsvorteile verfügt, die es ihm ermöglichen, eine Krise zu überstehen. Wenn sie schlichtweg keinen Wert haben, macht sie auch ein Preisabschlag nicht zu einer sinnvollen Investition.

Es gibt drei Wege in diesem Geschäft Geld zu machen: der erste zu sein, schlauer zu sein oder zu betrügen.
— John Tuld, CEO und Verwaltungsratspräsident des fiktiven Unternehmens in „Margin Call“

2. Umsichtiger Leverage-Einsatz

Manche Experten empfehlen, Geld zu leihen, um zu investieren. Unter den richtigen Umständen – zum Beispiel bei einem potenziell höheren Return on Investment (ROI) – kann diese Strategie aufgehen. Andererseits kann sie potenziell auch viel riskanter sein, als Eigenkapitalfinanzierung zu nutzen, da es sich um ein Darlehen handelt.

Der Einsatz von Fremdkapital, das sogenannte Leveraging, kann für langfristige Investitionen in Unternehmen mit einem hohen Wachstumspotenzial sinnvoll sein, anstatt von kurzfristigen Marktbewegungen zu profitieren, wie sie beim Wertpapierhandel üblich sind. Probleme treten dann auf, wenn die Investitionen keine gute Performance aufweisen und die Schulden der Investoren grösser sind als ihr Wert.

In Margin Call machte das Unternehmen den entscheidenden Fehler, seine Anlagen nicht zu diversifizieren, und verschlimmerte seine Probleme, indem es Kredite aufnahm, um noch mehr von diesen Vermögenswerten zu kaufen.

Die Moral, die Investoren aus dieser Geschichte mitnehmen können, ist, einen langfristigen Kurs zu verfolgen und sich die „Trader“, die versuchen, in diesem selbst verursachten Sturm das Ruder nochmal herumzureissen, nicht zum Vorbild zu nehmen.

Sie kennen doch das Gefühhl, dass man hat, wenn man am Abgrund steht. Es ist nicht die Angst, man könnte fallen, es ist die Angst man könnte springen.
— Will Emerson, Leiter der Trading-Abteilung des fiktiven Unternehmens in „Margin Call“

3. Man kann Krisen überstehen

Eine der wichtigsten Lehren aus Margin Call ist, dass unsichere Zeiten auf lange Sicht überstanden werden können. In einer Szene sagte der CEO: „Es war nicht der Verstand, der mich hierher gebracht hat, das versichere ich euch.“ Damit spielt er darauf an, dass er die Tatkraft und den Mut hat, schwierige Entscheidungen zu treffen. Das unterscheidet ihn von den anderen intelligenten, kompetenten Tradern. Er konzentrierte sich auf die langfristige Perspektive, im Bewusstsein, dass man nicht einfach aus einem Impuls heraus handeln sollte. Die Umstände können sich ändern – und sie tun es –, daher sind schwierige Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt Teil des Jobs.

Die Erkenntnis für Investoren: Sie sollten sich auf einen langfristigen Horizont fokussieren und in dem Wissen investieren, dass sich der Markt verändern wird, dass die Preise schwanken werden und dass es zu Verlusten kommen wird. Doch im Laufe der Zeit hat sich der Markt immer wieder selbst korrigiert. So ist der S&P 500 von 1957 bis 2022 fünfmal um 15% oder mehr eingebrochen. Nur dreimal erholte sich der Index im Folgejahr um 15% oder mehr. Dennoch hat sich der Markt in der Vergangenheit immer von diesen Krisen erholt.

1637, 1797, 1819, ‘37, ‘57, ‘84, 1901, ‘07, ‘29, 1937, 1974, 1987, 92, 97, 2000 […] It’s all just the same thing over and over, and you and I can’t control it, or stop it, or even slow it.
— John Tuld, CEO und Verwaltungsratspräsident des fiktiven Unternehmens in „Margin Call“

4. Die Vermögenswerte diversifizieren und überprüfen

Diversifizierung ist ein Schutz gegen Unwissenheit, sagte Warren Buffett einst und seine Worte werden weithin als unantastbar betrachtet. In Margin Call gehörte die Vernachlässigung der Diversifizierung und das damit verbundene übermässige Engagement in Subprime-Anlagen zu den grössten Fehlern des fiktiven Unternehmens. Als Folge davon kamen die Führungskräfte im Film zu dem Schluss, ihre gesamte Position an einem einzigen Tag verkaufen zu müssen.

Mit einer gründlicheren Analyse, Due-Diligence-Prüfung und einer solideren Anlagestrategie hätte das Unternehmen die Situation, in der es sich befand, möglicherweise vermeiden können. Eine Diversifizierung hätte die Verluste abgefedert und die Due-Diligence-Prüfung hätte dazu beigetragen, dass das Unternehmen ein besseres Verständnis seiner Investitionen gewonnen hätte.

Das ist also die vierte Lehre: Recherchieren Sie vor einem Kauf so gründlich wie möglich und legen Sie nicht alle Eier in einen Korb. Dies kann Investoren dabei helfen, Stürmen zu trotzen und einige Fallstricke zu vermeiden.

Maybe you could tell me what is going on. And please, speak as you might to a young child. Or a golden retriever. It wasn't brains that brought me here; I assure you that.
— John Tuld, CEO und Verwaltungsratspräsident des fiktiven Unternehmens in „Margin Call“

5. Wichtige Entscheidungen im Team, in der Community oder mit einem Berater besprechen

Den Abschluss unserer Liste mit Erkenntnissen aus Margin Call bildet die Erinnerung daran, wie wichtig es ist, grundlegende Entscheidungen mit fachkundigen Teammitgliedern zu besprechen. Im Film stellt sich das Unternehmen der Realität und fällt eine Entscheidung. Durch sein Handeln vermeidet es den drohenden Untergang. Die endgültige Entscheidung liegt beim CEO, aber er trifft sie nicht im Alleingang. Er zieht verschiedene Beteiligte hinzu, darunter auch den Analysten, der die wertlosen Vermögenswerte als Erster entdeckt hatte.

Diese Szene soll daran erinnern, dass eine Gemeinschaft von Investoren, Beratern und erfahrenen Managern in einem erfolgreichen Unternehmen Ratschläge für einen „Margin Call“ geben kann. Richtig angewandt, geht es dabei nicht nur um die Minimierung von Verlusten, sondern auch um das gemeinsame Erkennen potenzieller Chancen.

If you're first out the door, that's not called panicking.
— John Tuld, CEO und Verwaltungsratspräsident des fiktiven Unternehmens in „Margin Call“

Fazit

Margin Call ist eine fiktive Geschichte, hat seine Wurzeln jedoch in der Weltwirtschaftskrise und die dieser Geschichte entnommenen Lehren gelten für Investoren bis heute. Seien Sie misstrauisch bei Notverkäufen – fragen Sie sich immer, warum jemand einen Vermögenswert so günstig verkauft. Nehmen Sie keine Kredite auf, um zu investieren, es sei denn, Sie haben eine umfassende Due-Diligence-Prüfung durchgeführt und einen Plan B. Denken Sie daran, dass man stürmische Zeiten überstehen kann und dass es besser ist, bei Investitionen auf einen langfristigen Horizont zu setzen. Diversifizieren Sie Ihre Investitionen und versuchen Sie nicht zuletzt, ungünstige Ausgangssituationen in Chancen zu verwandeln. Aus Margin Call kann man viel lernen, sowohl was die Fehler angeht, die man vermeiden sollte, als auch die Lehren, die man daraus ziehen kann.

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