Die Entlassung von Sam Altman, CEO von OpenAI, und Mitbegründer Greg Brockman durch den Vorstand führte zu einem Aufruhr innerhalb des Unternehmens. Mehr als 500 der 700 Mitarbeiter von OpenAI drückten in einem offenen Brief an die verbleibenden Vorstandsmitglieder ihre Bedenken aus und drohten, das Unternehmen zu verlassen, wenn der Vorstand nicht zurücktritt und Altman nicht wieder eingestellt wird.

Dies wurde zunächst von vielen als der Anfang vom Ende von OpenAI und als gewaltiger Rückschlag für die allgemeine KI-Entwicklung angesehen. Doch nur 5 Tage später erzielte OpenAI „reached an agreement in principle for Sam Altman to return to OpenAI as CEO with a new initial board.“

Der offizielle Grund für Sams Entlassung war seine „lack of candor“ in der Kommunikation mit dem Vorstand und Kontroversen in der Führung. Können wir das tatsächlich als Wahrheit akzeptieren? Der neue Vorstand von OpenAI unter der Leitung von Bret Taylor hat eine unabhängige Untersuchung eingeleitet, um zu klären, was genau schiefgelaufen ist. Während wir auf den Abschluss dieser Untersuchung warten, können wir lediglich die verschiedenen Theorien* über die wahren Motive hinter Altmans Entlassung untersuchen.

* Bitte beachten Sie, dass keine dieser Theorien in irgendeiner Weise bestätigt wurde und dieser Artikel komplett auf Vermutungen oder Gerüchten basiert, von denen wir persönlich glauben, dass sie etwas Wahres enthalten könnten. Wie die meisten unserer Co-Investoren sind wir nach wie vor der Meinung, dass KI eine der erfolgversprechendsten Branchen ist und insbesondere OpenAI eines der hervorragendsten Unternehmen der Welt ist.

Der Machtkampf um die Führung im KI-Rennen

Kara Swisher, eine amerikanische Journalistin und legendäre Tech-Reporterin aus dem Silicon Valley, ging der Sache auf den Grund und veröffentlichte in einer Reihe von Threads auf X (ehemals Twitter) Informationen, die ihr aus dem Unternehmen zugetragen wurden, sowie ihre eigenen Erkenntnisse:

Erste Theorie – Putschversuch oder das Streben nach Macht und Geld

Sources tell me that the profit direction of the company under Altman and the speed of development, which could be seen as too risky, and the nonprofit side dedicated to more safety and caution were at odds. One person on the Sam side called it a “coup,” while another said it was the right move. This seems more plausible, but the tech community is also rife with rumors of all kinds, some really out there. A lot of questionable incomings, for sure.
— Kara Swisher

Zweite Theorie – Der Sutskever-Faktor: Ein Konflikt, der seinen Höhepunkt erreichte

Sources tell me chief scientist Ilya Sutskever was at the center of this. Increasing tensions with Sam Altman and Greg Brockman over role and influence and he got the board on his side. [...] The developer day and how the store was introduced was in inflection moment of Altman pushing too far, too fast. My bet: He’ll have a new company up by Monday.
​​— Kara Swisher

Dritte Theorie – Altman entlarvt: die Konfrontation im Vorstand wegen angeblicher Manipulation und unnachgiebigem Verhalten des CEO

The board members who voted against Altman felt he was manipulative and headstrong and wanted to do what he wanted to do. That sounds like a typical Silicon Valley CEO to me, but this might not be a typical Silicon Valley company. They certainly have a lot of explaining to do. Would be eager to hear actual specifics of their concerns and also evidence that they tried to inform him if they had problems and gave him a chance to respond and change. If not, it looks cloddish.
— Kara Swisher

Was die Rolle von Sutskever und die Berichte darüber betrifft, dass Altman seit einiger Zeit auch externe geschäftliche Unternehmungen in Betracht zieht, scheint, scheint Alex Heath von The Verge eine ähnliche Geschichte gehört zu haben:

Like Kara Swisher, I’ve heard that Sutskever, who leads the OpenAI’s research team – and not the applied side of the house that brings products to market – was instrumental in the ousting of Altman and that this all went down very recently. [...] Altman was recently talking to Jony Ive about doing something in AI and consumer hardware, though no company has been formed [...] Logic says that, ultimately, this was a battle over two warring factions. Sutskever, who has been steadily beating the drum about the dangers of superintelligent AI, seems to have won.
— The Verge

In diesem Zusammenhang berichtete das Wall Street Journal, dass Sutskever derjenige war, der Altman die Entlassung mitgeteilt hatte.

Wie ist es ausgegangen?

Trotz allem waren Altman und Brockman bereit, zu OpenAI zurückzukehren - unter der Voraussetzung, dass die verbleibenden Vorstandsmitglieder, die Altman entlassen hatten, zurücktreten würden:

The promised mass exodus of virtually every OpenAI employee — including board member and chief scientist Ilya Sutskever, who led the initial move to depose Altman! — means that there is more pressure on the board than ever, with only two of the three remaining members needing to flip. Altman posted on X that “we are all going to work together some way or other,” which we are told is meant to indicate that the fight continues. [...] Altman, former president Brockman, and the company’s investors are still trying to find a graceful exit for the board, say multiple sources with direct knowledge of the situation. The sources characterized the hiring announcement by Microsoft, which needed to have a resolution to the crisis before the stock market opened on Monday, as a ‘holding pattern.’
The Verge

Altman, unterstützt von führenden OpenAI-Aktionären wie Microsoft und Thrive Capital, wollte als Bedingung für seine Rückkehr den gesamten Vorstand ersetzen und hatte bereits begonnen, Pläne für die Gründung eines neuen Unternehmens mit anderen kürzlich ausgeschiedenen OpenAI-Mitarbeitern zu schmieden.

OpenAI-Investoren wagten kurz nach der Entlassung von Altman einen Versuch, Altman wieder einzustellen. Der Vorstand begann, mit Altman darüber zu sprechen, ihn zurückzuholen, obwohl er Berichten zufolge unschlüssig war und, sollte er zurückkehren, erhebliche Änderungen in der Unternehmensführung forderte.

Die Gefahr einer Massenabwanderung von OpenAI-Mitarbeitern, darunter Sutskever, übte einen enormen Druck auf eine komplette Neubesetzung des Vorstands aus. Dieses Tauziehen zwischen den Mitarbeitern und den verbleibenden Vorstandsmitgliedern führte letztendlich zu Altmans Wiedereinstellung.

Sam Altman, CEO von OpenAI
Quelle: CNBC

Some of the board called me and asked if I’d be up for talking about it. And my immediate reaction was sort of one of defiance. It was like, “Man, I’m hurt and angry, and I think this sucks.” [...] And then, pretty immediately, I started thinking about, like, obviously, I really loved the company and had poured my life force into this for the last four and a half years full time, but really longer than that with most of my time. [...] It took me a few minutes to snap out of it and get over the ego and emotions to then be like, ‘Yeah, of course, I want to do that.’
— Sam Altman in an interview for The Verge

Die Meinung von Moonshot

Die turbulente Abfolge von Ereignissen, die von Unsicherheit und Spekulationen geprägt waren, führte zu einem entscheidenden Moment für das Unternehmen. Die Rückkehr von Altman, die anfangs nur widerwillig erfolgte, bedeutet für Investoren, Kunden und die gesamte KI-Gemeinschaft einen Anflug von Stabilität und Erleichterung. Nachdem die Krise abgewendet ist, steht OpenAI wieder an der Spitze der KI-Innovation und ist bereit, die Zukunft der Technologie weiter zu prägen.

Visionäre spielen zwar eine entscheidende Rolle bei der Gründung des Unternehmens und in seinen Anfangsjahren, allerdings wird die Technologie später von Hunderten, wenn nicht Tausenden von Ingenieuren entwickelt – und nicht von den Top-Managern. Ein gut aufgebautes Unternehmen liefert kontinuierlich Innovationen und wirtschaftliche Erfolge, selbst in Zeiten, in denen Top-Manager über die nächsten Schritte nachdenken. Im Fall von OpenAI ist die Herausforderung nicht etwa ein Mangel an Visionären oder guten strategischen Optionen, sondern das genaue Gegenteil – es gibt schlicht zu viele Visionäre und Optionen. Stellen Sie sich vor: OpenAI hat im Jahr 2023 einen Umsatz von USD 1,6 Milliarden erwirtschaftet. Die Prognosen für 2024 sind sogar noch vielversprechender.

Die Geschichte der Führungskrise von OpenAI dient als abschreckendes Beispiel und zeigt, wie schwierig es ist, das Gleichgewicht zwischen Innovation, Unternehmensführung und widersprüchlichen Visionen in der Technologiebranche zu halten. Auch wenn die genauen Auslöser für die Turbulenzen weiterhin schleierhaft sind, kann die Branche als Ganzes aufatmen und das nächste Kapitel in der unaufhaltsamen Entwicklung der KI mit Spannung erwarten.

Details  Jetzt investierenInvestieren Sie  Anruf vereinbarenRufen Sie an.  Jetzt registrierenAnwenden  Teilen 
Moonshot teilen und 2% Belohnung erhalten

Laden Sie Ihr Netzwerk ein, unsere exklusiven Privatmarkt-Investments wie ChatGPT oder SpaceX zu entdecken, und verdienen Sie lukrative Prämien. Wenn Sie Moonshot als eingeloggter Benutzer teilen, erhalten Sie automatisch 2% (und bis zu 5% mit unserem Ambassador-Programm) auf die erste Investition Ihrer Empfehlung.

Link kopieren Einleitungstext kopieren Über WhatsApp teilen Per E-Mail teilen