Der technologische Fortschritt ist von Meilensteinen geprägt. Entfacht durch Prometheus’ Geschenk des Feuers und angetrieben durch die Speichen des ersten Rades, hat sich der menschliche Erfindungsgeist im Laufe der Zeit exponentiell gesteigert. Fortschritt zieht weiteren Fortschritt nach sich: vom ersten programmierbaren Computer, der über 27'000 Kilogramm wog und mehr Platz als ein normales Haus beanspruchte, bis hin zum Supercomputer, der in Ihre Handfläche passt.

Die neueste Technologie, die unser Leben zu verändern verspricht, ist die Künstliche Intelligenz (KI). Obwohl schon seit Jahrzehnten an der Entwicklung von KI gearbeitet wird, fand sie im November 2022 mit der Veröffentlichung von ChatGPT durch OpenAI eine plötzliche und breite Akzeptanz. Für seinen Beitrag zur Entwicklung von KI wird Sam Altman, der CEO von OpenAI, von vielen als ein moderner Prometheus angesehen.

Während Feuer zum Kochen, zum Wärmen und zur Fertigung dient, warnen Experten in vielen Branchen davor, dass es auch Brände verursacht. KI birgt unter anderem die Gefahr, dass Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren, Deepfakes entstehen und die sozioökonomische Ungleichheit zunimmt. Doch die KI bietet auch vielversprechende Möglichkeiten, die am Weltwirtschaftsforum (englisch World Economic Forum oder WEF) 2024 in Davos von Altman vehement verteidigt wurden.

Am WEF erläuterte Altman seine visionären Vorstellungen von der Zukunft von KI. Dabei legte er den Schwerpunkt auf die generative KI, einen Bereich, in dem OpenAI bahnbrechende Fortschritte erzielt hat. Angesichts des rasanten Tempos der technologischen Innovation gibt Altmans Perspektive Aufschluss über das Potenzial und die Herausforderungen der Zukunft.

1. KI wird die Produktivität der Menschen steigern

Ähnlich wie zu den Anfängen des Internets wird auch mit der KI ständig experimentiert. Design, Programmierung, Texten – kein Bereich wird ausgelassen. Dies sind alles neue Gebiete, die es für die Befürworter der KI zu erschliessen gilt.

I think a very good sign about this new tool is that, even with its very limited current capability and its very deep flaws, people are finding ways to use it for great productivity gains – or other gains – and understand the limitations.
Sam Altman

Altman spielt auf ein ausgewogenes Kräfteverhältnis an. Es wird sicherlich experimentiert werden, aber das Verständnis für die Grenzen der KI darf dabei nicht ausser Acht gelassen werden. Sind wir an dem Punkt angelangt, an dem Unternehmen ihre Buchhalter durch KI ersetzen sollten? Vermutlich nicht. Aber können Buchhalter mithilfe von KI die Zeit, die sie für manuelle Prozesse benötigen, halbieren? Ganz bestimmt.

KI sorgt bereits für Verbesserungen in veralteten Institutionen und Programmen. Die meisten Menschen verbinden die KI mit Business-Themen wie dem Schreiben von Texten, doch sie wirkt sich auch auf weniger offensichtliche Branchen wie das Gesundheitswesen, die Produktion und die Energiebranche aus.

2. KI könnte manche Arbeitskräfte ersetzen, aber auch neue Chancen eröffnen

Eine berechtigte Sorge ist, dass mit dieser verbesserten Effizienz – wenn KI traditionell von Menschen ausgeführte Aufgaben besser und effektiver ausführt – viele Arbeitnehmende ersetzt werden.

Die schöpferische Zerstörung ist seit Jahrhunderten Teil des menschlichen Arbeitszyklus. Als Sägewerke Holzfäller durch Kettensägen und Forstmaschinen ersetzten, wurden Arbeitskräfte benötigt, um diese Maschinen zu bauen, zu reparieren und zu bedienen. In der Folge lieferte das Sägewerk mehr Holz an die Papierfabrik, die wiederum mehr produzieren konnte und deshalb zusätzliche Ressourcen vom Lieferanten sowie mehr Fabrikarbeiter benötigte.

Dieses Beispiel von schöpferischer Zerstörung liegt in der Natur der industriellen Entwicklung. Die KI könnte manche Funktionen ersetzen, doch gleichzeitig werden die Rollen neu erfunden und die Arbeitskräfte werden sich in andere Richtungen orientieren.

AI has been somewhat demystified because people use it now, and I think that’s always the best way to pull the world forward with a new technology.
Sam Altman

Grundsätzlich geht Altman davon aus, dass der Proximity Bias – die Tendenz, das zu bevorzugen, was physisch nahe liegt – die öffentliche Meinung beeinflussen wird. Je mehr Menschen die KI nutzen, desto vertrauter wird sie ihnen, was zu weiterem Fortschritt führen wird.

Ein weiteres Beispiel, das Altman für das ständige Bedürfnis nach einer menschlichen Note gefunden hat, ist die Zuwendung, die Menschen einander entgegenbringen können. Das kann KI nicht reproduzieren, ebenso wenig wie die Spannung von menschlichem Wettbewerb. Altman hat darauf hingewiesen, dass „almost no one watches two AIs play each other [in chess, but] we’re very interested in what humans do.“

Am Rande des WEF-Meetings in Davos spricht der französische Präsident Emmanuel Macron mit dem CEO von OpenAI, Sam Altman
Quelle: Getty Images

3. KI-Regulierung sollte ganz oben auf der Prioritätenliste der Menschheit stehen

Der letzte Aspekt, der bei der Einführung von KI berücksichtigt werden sollte, ist die Sicherheit. Dies führt uns zu der Frage, wie wir die ethische Entwicklung und den Einsatz der Technologie gewährleisten können. Altman wirft die Frage auf, dass wenn wir die KI nicht regulieren, wer es dann tun wird? Die Büchse der Pandora wurde geöffnet und Prometheus hat uns das Feuer geschenkt – was auch immer geschieht, die KI wird bleiben. Es gibt eine Sache, in der sich Elon Musk, Mark Zuckerberg und andere Tech-Titanen einig sind: KI muss beaufsichtigt werden.

We believe in iterative deployment, so we put this technology out into the world along the way, so people get used to it, so we have time as a society — our institutions have time — to have these discussions to figure out how to regulate this, and how to put some guardrails in place.
Sam Altman

Auch wenn Altman – als CEO des gewinnorientierten Unternehmens OpenAI und damit die Person, die am meisten von einem breiten Einsatz von KI profitiert – bei der Frage, ob der Einsatz von KI für die Menschheit nützlich und notwendig ist, voreingenommen sein mag, gibt es berechtigte Fragen zu ihrer Sicherheit. Altmans Position zeigt, dass diese Technologie ungeachtet unserer persönlichen Bedenken weiter voranschreiten wird. Es ist an der Zeit, dass die Verantwortlichen und die Menschen, die am meisten von KI betroffen sind, bestimmen, wie sie reguliert werden und welchen Platz sie in unserer Gesellschaft einnehmen sollten.

Abschliessende Gedanken

Der schnelle Fortschritt von KI mag einschüchternd wirken, doch Sam Altman weist auf die positiven Auswirkungen hin. Er unterstreicht das Potenzial der KI, die Produktivität zu steigern, indem einfache Prozesse optimiert und neue Aufgaben für Menschen geschaffen werden. Altman vertritt die Ansicht, dass wir die Chance haben, diese Macht für den gesellschaftlichen Fortschritt zu nutzen – aber zunächst müssen wir vernünftige Regulierungen erlassen.

Es gibt berechtigte Bedenken hinsichtlich der Existenz und des Einsatzes von KI. Doch ähnlich wie das Feuer ist sie ein transformatives Mittel, dessen negative oder positive Auswirkungen davon abhängen, wer es einsetzt. Wie heisst es so schön: „Aus grosser Kraft folgt grosse Verantwortung“. Sam Altman zufolge sollte unser Vorgehen in Bezug auf die KI von Governance, Diskurs und Vorsicht geprägt sein. Und dann kann KI die Flamme sein, die der Menschheit hilft, die nächste Stufe der Evolution zu erreichen.

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