Im Laufe der Geschichte hat die Macht des kollektiven Handelns Schlachten gewonnen, Zivilisationen geformt und Dinge erreicht, die bis heute unerklärlich sind. In der Antike wurden durch gemeinschaftliche Kraftakte die Pyramiden, die Chinesische Mauer und die Stadt Petra errichtet – Bauwerke, die noch heute als Weltwunder gelten.
Kollektives Handeln ist ein zweischneidiges Schwert, das sowohl Fortschritt als auch Umbrüche bewirken kann. Dies gilt auch für die Finanzwelt, wo es das Potenzial hat, unser Leben zum Besseren zu verändern, aber auch ganze Märkte zu destabilisieren. Ein Beispiel hierfür ist der GameStop-Short-Squeeze, der im Film „Dumb Money“ aus dem Jahr 2023 dargestellt wird.
Die COVID-19-Pandemie hat bei vielen Unternehmen bleibende Spuren hinterlassen. Ein Opfer des Lockdowns war GameStop, eine Einzelhandelskette für Videospiele, deren Wert aufgrund der Onlinekäufe von Videospielen bereits gesunken war. Mit den Lockdowns stürzte der Aktienkurs von GameStop ab und Hedgefonds schlossen Wetten gegen das Überleben des Unternehmens ab. Viele, sowohl private als auch institutionelle Investoren, witterten eine Chance und versuchten, durch Leerverkäufe das letzte Quäntchen aus dem ihrer Ansicht nach sterbenden Unternehmen herauszupressen.
Steve Cohen sneered, ‘You’re shorting even more right now, aren’t you?’ Gabe Plotkin responded with a dismissive shrug, ‘600’000 shares, maybe.’
‘Dumb money, man,’ said Cohen, and Plotkin added with a smirk, ‘I’m happy to take it.’ Little did they know that they were about to get a taste of their own medicine.
— Dialog zweier fiktiver Charaktere aus dem Film “Dumb Money”
Die Situation änderte sich schlagartig, als Keith Gill, ein Amateurinvestor, den Wert der niedrige Preis von GameStop erkannte. Er hat nicht nur investiert, sondern seine Ideen auch auf Reddit gepostet und seine Positionen regelmässig aktualisiert. Inspiriert von diesem Schachzug schlossen sich zahlreiche gleichgesinnte Investoren auf Reddits r/WallStreetBets zusammen und kauften Aktien von GameStop. Dadurch stieg der Wert des Unternehmens bis zu einem Punkt, an dem der Markt fast zusammenbrach.
Welche Erkenntnisse können Privatanleger aus diesem in „Dumb Money“ dargestellten Ereignis gewinnen?