Alternative Investitionen waren lange der sinnbildliche Spielplatz der oberen Schicht. Doch jetzt haben auch Kleinanleger die Chance, mitzuspielen.

 

Quelle: PitchBook, Bloomberg, JPMAM. (N - 165) N - die Anzahl der untersuchten Online-Einzelhandel-, Technologie- und interaktiven Medienunternehmen, die zwischen 2010 und 2019 an die Börse gingen

 

Wer würde nicht gerne bei einem Börsengang günstig einkaufen und sich entspannt zurückzulehnen, während der Preis steigt? Das grosse Geld wird jedoch viel häufiger schon lange vor einem Börsengang gemacht. Als Snowflake an der New Yorker Börse notiert wurde, stieg es am am ersten Tag um 112 Prozent, was es zum grössten Software-IPO aller Zeiten machte. Sequoia hatte aber bereits zwei Jahre zuvor investiert. Damit erzielte das Unternehmen einen zehnfachen Gewinn, bevor der Börsengang überhaupt stattfand. Dieses Investitionsspiel ist nicht nur etwas für grosse Institutionen und Finanzgurus. Der NBA-Basketballer Kevin Durant schaffte mit seiner Investition in Robinhood im Jahr 2017 einen 25-fachen Gewinn, als es im Juli 2021 an die Börse ging.

Kuchen für die Reichen, Krümel für den Rest?

Die Vergangenheit ist der beste Beweis dafür, dass Investitionen in private Unternehmen vor deren Börsenstart ein Erfolgsrezept für die wohlhabende Elite der Gesellschaft waren. Wer auch ein Stück des Kuchens haben wollte, musste zu den oberen Zehntausend gehören oder über gewisse Kontakte verfügen.

Für Kleinanleger blieben höchstens Krümel übrig, um die sie sich dann auch noch streiten durften. Sie verfügten einfach nicht über das nötige Kapital, die Kontakte oder das Fachwissen, um Zugang zu Pre-IPOs und exklusiven gewerblichen Immobilieninvestitionen zu erhalten. Mit ein wenig Glück konnten sie noch nach dem Börsengang investieren. In vielen Fällen war dies jedoch der Zeitpunkt, als Grossinvestoren wieder aussteigen und beträchtliche Gewinne erzielen wollten. Für sie war es zu riskant, den Vermögenswert zu halten, statt die Gewinne neu zu investieren.

Das (falsche) Versprechen der Börse

Im 20. Jahrhundert haben die Aktienmärkte das Investieren revolutioniert. Der gestiegene Wohlstand der Mittelschicht fiel mit einem besseren Zugang zu Anlagemöglichkeiten zusammen, was wiederum die Demokratisierung des Investierens erleichterte. Seitdem können auch die unteren Klassen am Kapitalzuwachs so namhafter Firmen wie General Motors oder der Big Blue teilhaben.

Die Börse ist jedoch nicht mehr das Füllhorn für Kleinanleger, das sie einmal war. In den 1950er Jahren begannen grosse Finanzinstitute, ebenfalls in den Aktienmarkt einzutreten. Damit einher ging die Entwicklung unzähliger Institutionen (man denke an Rentenfonds, Indexfonds usw.), die allesamt fortschrittliche Bewertungs- und Prognosetechniken nutzten, die weit über das Instrumentarium hinausgingen, das einem gewöhnlichen Anleger zur Verfügung stand.

In den 1950er Jahren lag der Anteil der Finanzinstitute am öffentlichen Eigenkapital in den USA bei rund 17,6 Prozent. Heute sind es hingegen satte 72 Prozent. Das moderne automatisierte KI-gestützte Finanzsystem ermöglicht es Banken, jede einzelne Aktie zu verfolgen. zu analysieren und leicht zugängliches Kapital zur Verfügung zu haben. In Kombination mit ihren überlegenen Bewertungsmethoden ermöglicht dies solchen Institutionen, Geschäfte mit sehr niedrigen erwarteten Gewinnen und Gewinn-Risiko-Verhältnissen zu tätigen, die Privatanlegern unangenehm erscheinen würden.

Neue Handelsplattformen wie Robinhood sind noch einen Schritt weiter gegangen, indem sie das Investieren zu einer Art Spiel machten. Diese Plattformen bieten nicht nur ein schnelleres und zugängliches Trading, sondern auch die Möglichkeit, Bruchteile von Aktien zu kaufen. Sie ziehen eine neue Generation von Anlegern an, die Investitionen als gelegentliche Ausgabe oder kleinen Luxus betrachten. Investitionen über solche Plattformen werden zunehmend von der gleichen Logik geleitet, die dazu führt, dass Menschen eine Tasse Starbucks-Kaffee einer No-Name-Marke vorziehen, egal wie viel billiger letztere ist. Diese Einstellung zum Investieren treibt die Aktienkurse vielleicht sogar noch weiter in die Höhe. Eventuell wird ein Punkt erreicht, an dem sie nie eine Chance haben werden, rentabel zu sein.

Im modernen Wirtschaftswesen sind Börsengänge teurer und langwieriger geworden. Aufgrund starker Regulierungen bleiben Unternehmen tendenziell länger privat und kommen mit bereits erschöpften Wachstumsaussichten an die Börse. Der Aufstieg von Special Purpose Acquisition Companies (SPACs) seit 2019 und ihr Versprechen von Börsengängen durch die Hintertür unterstreicht dies nur noch weiter.

Umgekehrt sind Finanzierungen von sogenannten Private-Equity-Fonds, Angel-Investoren und sogar Family Offices zahlreicher und leichter zugänglich geworden.

Millennials haben es sogar noch härter als die Gen X-ler und Boomer. Anstatt sich wie die Generationen vor ihnen auf Reichtum zu konzentrieren, arbeiten viele Millennials für eine Sache oder geben dem Lebensstil Vorrang vor Reichtum. Obwohl Millennials die grösste Bevölkerungsgruppe in der Belegschaft darstellen, besitzen sie nur 4,6 Prozent des gesamten US-Vermögens im Vergleich zu 53 Prozent der Boomer.

Infolgedessen erhalten Kleinanleger nicht die entscheidenden Wachstumschancen, die den Ultrareichen zur Verfügung stehen.

Der Beginn der Revolution mit Robinhood

Mit der Nachfrage kommt das Angebot. Früher oder später werden technologische Fortschritte die Nachfrage nach erhöhten Investitionsmöglichkeiten einholen. Während sich einige Kleinanleger der Spekulation auf Kryptowährungen zugewandt haben, halten viele an ihrem Traum vom wertorientierten Investieren fest, indem sie sich früh an das nächste Amazon oder Tesla klammern.
Neue Anlageplattformen entstehen, um dieser steigenden Nachfrage gerecht zu werden und Kleinanlegern Zugang zu Unternehmen vor dem Börsengang und den bevorstehenden goldenen Jahren des Wachstums zu bieten.

Diese Plattformen geben Kleinanlegern zudem die Gelegenheit, in alternative Anlagen zu investieren, die zuvor unerreichbar waren. Neue Anlageklassen wie Private Equity, Private Debt und Luxusimmobilienprojekte werden demokratisiert.

Darüber hinaus senken die neuen Anlageplattformen die Eintrittsschwelle für Kleinanleger und machen alternative Anlagen zugänglich und spielerisch verständlich.

Die Plattformen werden in der Regel von einem Team aus Brancheninsidern betrieben, die die Rolle eines Vermittlers zwischen alternativen Investments und Gruppen von Kleinanlegern einnehmen. Diese Insider verfügen typischerweise über grosse Investmentnetzwerke, die ihnen Einladungen zu den besten Deals sichern, die sie dann an ihre eigenen kleineren Investorenkunden weitergeben. Ein weiterer Vorteil sind ihr technisches Verständnis und das Marketing-Know-how, um eine kritische Masse von Kleinanlegern aus der ganzen Welt zusammenzubringen.

So haben sich diese aufstrebenden Handelsplattformen eine Nische in der Venture-Capital-Wirtschaft geschaffen.

Drei Beispiele für solche Unternehmen sind Cadre, Moonshot und Seedrs.

Cadre ist eine in den USA ansässige Plattform für gewerbliche Immobilien, die Kleinanlegern die Möglichkeit bietet, in gewerbliche Immobilien auf institutioneller Ebene zu investieren. Früher waren die Due Diligence und das Management, die für gross angelegte kommerzielle Produkte erforderlich sind, selbst für die wohlhabendsten Anleger entmutigend. Cadre löst diesen Teil der Gleichung. Als Vorteile nennt Cadre seine geringe Korrelation mit dem Aktienmarkt, seine Fähigkeit, als Absicherung gegen Volatilität zu dienen, und einen stabilen, vorhersehbaren Cashflow.

Moonshot ermöglicht es kleineren Privatanlegern, sich an Pre-IPOs und erstklassigen Private-Equity-Deals zu beteiligen, was bisher das exklusive Reich der Ultrareichen war. Das Unternehmen bezieht die Deals über sein globales Netzwerk mit Niederlassungen in Zürich, New York und Hongkong und konzentriert sich hauptsächlich auf Late-Stage-, Senior-Deals und private Immobilien. Bisher waren alle Investitionen von Moonshot ausserordentlich erfolgreich: Durch die Nutzung der Plattform hätten Investoren seit August 2021 in SpaceX investieren können, als das Unternehmen mit 46 Milliarden US-Dollar bewertet wurde. Obwohl die aktuelle Bewertung über 100 Milliarden US-Dollar liegt, unterzeichnen die neuen Investoren in Erwartung der nächsten Finanzierungsrunde laut Moonshot weiterhin.

Seedrs ist eine führende Crowdfunding-Plattform mit Sitz in Grossbritannien, die sich auf die Serie-A-Finanzierung von heissen Startups spezialisiert hat. Seit seiner Gründung hat Seedrs Kleinanlegern die Möglichkeit geboten, in über 250 Startups zu investieren, darunter den Fintech-Erfolg Revolut. Bemerkenswert ist, dass Seedrs 2017 4 Millionen GBP in Revolut investierte, als es deutlich unter 1 Milliarde USD bewertet wurde. Heute wird das Unternehmen mit 27 Milliarden USD bewertet.

Diese drei Innovatoren sind nur der Anfang. Angesichts des wachsenden Appetits auf Investitionen werden sich Cadre, Moonshot und Seedrs wahrscheinlich weitere Plattformen anschliessen, die versuchen, die wachsende Nachfrage nach alternativen Anlagen von Kleinanlegern zu befriedigen. Während diese neuen Plattformen die Flut der grossen institutionellen Investoren, die die öffentlichen Märkte seit über 70 Jahren besetzt haben, nicht umkehren können, schaffen sie neue, disruptive Anlagekanäle für kleinere Investoren, um sich ein Stück vom Kuchen abzuschneiden.

Sie sollten dieses Segment im Auge behalten, das in Zukunft nur noch weiter an Bedeutung gewinnen wird.

Quelle: ENTREPRENEUR.COM

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